Vorakklimatisation und Höhenanpassungstraining
Der Alpininusmus mit seinen vielseitigen Facetten gehört für viele Menschen zu einem hoch geschätzten Bestandteil unserer Freizeit- und Urlaubskultur. Der überwiegende Teil des Höhentourismus findet in mittleren Höhen statt. Aber auch Reiseziele in höher gelegenen Regionen mit schnellen Expositionen in große Höhen faszinieren immer mehr Menschen unterschiedlicher Altersgruppen.
Die veränderten Umgebungsbedingungen in mittleren bis großen Höhen birgen jedoch auch gesundheitliche Risiken. Neben den alpinistischen Gefahren beeinträchtigt der zunehmende Grad an Hypoxie bei einer Höhenexposition zunächst die physiologische Leistungsfähigkeit und im weiteren Verlauf die vitale Funktion lebenswichtiger Organe. Denn mit zunehmender Höhe wird die Luft dünner. Der damit einhergehende Sauerstoffmangel veranlasst jedoch auch physiologische Reaktionen und Anpassungserscheinungen die der akuten und chronischen Akklimatisation dienen.
Um einer allgemeinen Sauerstoffunterversorgung der Gewebe vorzubeugen haben sich im Laufe der Evolution unterschiedliche Mechanismen entwickelt um sowohl auf systemischer als auch auf zellulärer Ebene die Sauerstoffkonzentration zu messen und gegebenenfalls zu regulieren. Periphere Chemosensoren messen die Sauerstoffkonzentration auf systemischer Ebene und veranlassen bereits bei akuten Änderungen der arteriellen Sauerstoffkonzentration die Regulation in dem das Atemminutenvolumen (AMV) und die Herzfrequenz (HF) ansteigen. Die Regulationsmechanismen innerhalb der Zelle reagieren zwar schon bei akuter Hypoxie, die Auswirkungen dieser Regulation über die gezielte Aktivierung entsprechender Gene und der damit einhergehenden Proteinbiosynthese treten jedoch erst langfristig (bei chronischer oder regelmäßiger Hypoxieexposition) in Erscheinung.
Bereits ab 2.500 Höhenmetern kann der verminderte Sauerstoffpartialdruck akut nicht mehr voll kompensiert werden. Bei einem weiteren zu schnellen Anstieg in Höhen über 2.500 Höhenmetern drohen bei einem Aufenthalt über mehrere Stunden und schlechter Akklimatisation Höhenkrankheiten.
Für Expositionen in mittlere Höhen ist eine Vorakklimatisation durchaus sinnvoll um den Hypoxie bedingten Leistungsabfall zu reduzieren und der Ausbildung von Höhenkrankheiten vorzubeugen.
Bei Expositionen in große Höhen ist eine Vorakklimatisation zwingender Bestandteil der Höhenvorbereitung. Ohne eine entsprechende Anpassung an die dünne Höhenluft können sich im Rahmen hochalpiner Touren lebensgefährliche Höhenkrankheiten entwickeln. Die Akklimatisation für Hypoxieexpositionen in große oder sogar extreme Höhen setzt auch immer ein natürliches Höhenanpassungstraining voraus. Der Akklimatisationsprozess erfordert eine gewisse Zeit, die in jedem Falle mit eingeplant werden muss.
Die natürliche Höhenakklimatisation kann durch ein vorbereitendes Hypoxietraining in den Räumlichkeiten von HypoxiaMed unterstützt werden.
Durch das aktive und passive intermittierende Hypoxietraining (IHT) besteht schon vor der Abreise die Möglichkeit sich gezielt auf die Höhe vorzubereiten. Die individuelle Höhenverträglichkeit kann so messbar verbessert werden.
Auch im Rahmen der Trainingsvorbereitung auf Expositionen in mittlere Höhen ist die Anwendung passiver und aktiver Hypoxie (Hypoxietraining) ausgesprochen interessant. In diesem Bereich geht es jedoch eher um eine relative Leistungsverbesserung in natürlichen Höhen als um die essentielle Prävention gesundheitsgefährdender Höhenkrankheiten.
Die Höhen- oder genauer Hypoxieverträglichkeit ist individuell unterschiedlich. HYPOXIA+MED bietet Ihnen einen Hypoxieverträglichkeitstest an. Dieser Test wird seit vielen Jahren auf der Grundlage wissenschaftlicher Untersuchungen zu diagnostischen Zwecken in der Praxis eingesetzt.